Unfokussiertheit: Einmal bitte alles mit scharf
„Oh, jetzt hast du im Gespräch schon behauptet, dass ich den Beitrag selbst geschrieben hab, jetzt muss ich ihn wohl auch selbst schreiben.“
Ein Text, der so klingen soll, als habe man ihn über mich geschrieben, dabei habe ihn ich geschrieben? Ein Beitrag über mich selbst, der aber gar nicht für mich selbst, sondern von mir selbst sein, dabei selbstredend vom selbst reflektierten Selbstverständnis handeln – aber Achtung: keinesfalls am keinsten nach selbst geschrieben klingen soll? Selbstverständlich ist das nicht möglich. Macht aber nichts.
Hello, that’s me, Nadine oder auch @dinzl_washington, die gerade versucht, ihren Beitrag zur brandneuen Podcastfolge der Camper Nomads selbst zu verfassen. Und zwar, weil Marcus alias Mogli das im Gespräch munter behauptet hat.
Mitmachen lohnt, Ehre!
In dieser Folge werde ich von Mogli und Sandra dazu befragt, wer ich eigentlich bin und wie zum Teufel ich in die Community gekommen bin.
Ganz einfach: Vitamin B. I know, unfair und so – aber hey, wer die richtigen Leute kennt, kennt was gut ist. Und gut ist es hier auf jeden Fall, weshalb ich ohne Lügen behaupten kann: Mitmachen lohnt, Ehre! 😉
Aber genug der Lobhudelei, hier soll es ja um mich gehen. Und um mein Business on Wheels, das eigentlich gar kein Business on Wheels ist. Denn ich habe erkannt, dass das gar nichts für mich ist. Warum ich trotzdem Mitglied bei den Camper Nomads bin? Na, weil Vitamin B und so ihr wisst schon. Kleiner Scherz.
Tatsächlich war ich erst überzeugt, dass dies mein Weg sein würde. Als ich ihn dann aber fast gegangen bin, merkte ich, wie schwer es ist, den vielen bunten Eindrücken beim Reisen nicht nachzugeben – und sich stattdessen vor den Laptop zu setzen, um fokussiert zu arbeiten. Igitt, dachte ich.
Unfokussiertheit: Das Schicksal als Zufall verkleidet!
Meine Camper-Kultur besteht weitestgehend aus der Kunst der Unfokussiertheit. Fahr ich überall hin, will ich auch alles. Am besten mit scharf. Wie soll man da noch konzentriert arbeiten?
Also habe ich beschlossen, Vanlife und Job erst mal wieder zu trennen und das Ganze stattdessen im Wechsel anzugehen. Während der Roadtrips lebe ich weitestgehend digitalfrei. Zurück in meiner Nürnberger Hood wiederum klebt mir der Laptop am Kopf. Da ist er gut aufgehoben. Denn als freiberufliche Autorin und Texterin verschaffen mir Buchstaben meine finanziellen Freiräume. Die Geschichten dazu hole ich mir unterwegs ab. Nichts ist inspirierender als Draußensein.
Zum Schreiben kam ich über Umwege. Das Schicksal stand zwar schon mehrmals als Zufall verkleidet, laut schimpfend vor meiner Tür, aber ich ignorierte es immer selbstbewusst, ganz unbewusst.
Als ich ihm dann doch mal Beachtung schenkte, meinte es der Zufall (oder das Schicksal, wer weiß das schon genau) prompt gut mit mir. Und mein Text-Prof ebenfalls. Denn er war es, der mir das Gefühl bestätigte, mit Buchstabensuppe richtig zu sein. Lob und gute Noten, da bin ich bildungssystemtreu gestrickt. Freilich machen mir Dinge immer gleich viel mehr Spaß, wenn ich dafür Anerkennung erhalte. Einmal sagte er zum Beispiel: „Frau Zwingel, Sie stehen sich mit ihrem Intellekt dauernd selbst im Weg.“ Ich hörte nur das Wort Intellekt und dachte: „Ui toll, ich bin schlau.“
Der Grundstein für meinen stählernen Schreiberinnenarm war also gelegt. Alles Weitere befindet sich im fortwährenden Aufbau. Ob es dabei noch zu Umbauten, Schieflagen oder Wolkenkratzern auf vier Rädern kommt? Ein Problem für mein Zukunfts-Ich. Und zur Not gibt es ja die Abrissbirne. Bis dahin immer schön (un)fokussiert bleiben.
Last but not least: Vier ultimative Tipps von Nadine für dein Business on Wheels:
1. Niemals gleichzeitig Autofahren und am Laptop arbeiten.
2. Reifen wechseln lernen ist nie verkehrt.
3. Fahrtwind hilft nicht gegen Wespenstiche.
4. Wienerle eignen sich dann am besten als Fahrsnack, wenn man keinen Senf dazu braucht.
Mehr von Nadine findest du auch auf ihrer Website, auf Instagram, LinkedIn oder über Contently.
Shownotes:
->Text und Fotos von Nadine Zwingel
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