Ich (Anja) war kürzlich mal wieder in einem Coworking Space. Und zwar nicht in einer großen Stadt – in die ich ohnehin nicht mehr fahre, wenn es nicht unbedingt sein muss -, sondern in einer Kleinstadt im Norden Deutschlands. Anlass meines Besuchs war einerseits die Veranstaltung #digitalsommerprignitz am Samstag, dem 10. August 2019, andererseits das Projekt „Summer of Pioneers“ in Wittenberge. Mehr dazu kann man gern hier nachlesen.
Nach der Veranstaltung am Samstag bin ich einfach noch ein bisschen geblieben, da einige Leute vom Citizen Circle ebenfalls noch in Wittenberge waren bzw. ohnehin Teil des Pioneers-Projektes sind und aktuell dort leben und arbeiten. Außerdem hat es mich gereizt, den ganz neu eröffneten, allerdings vorerst temporären Coworking Space zu nutzen. Dieser wird vom CoWorkLand betrieben, eine Organisation, die das Coworking in den ländlichen Raum holt. Das ist ein wirklich interessantes Projekt der Heinrich Böll Stiftung. Wer im Norden Deutschlands unterwegs ist, kann mal auf der Website nachschauen, wo aktuell so genannte Popup-Coworking Spaces installiert sind und sich dort zum Coworken einbuchen.
Da es mir an dem Montag im Coworking Space so gut gefallen hat, habe ich immer wieder verlängert und bin schließlich erst am Freitag wieder weitergefahren. Übernachtet habe ich übrigens nur zehn Minuten mit dem Auto entfernt direkt an der Elbe im Grünen. Es war insgesamt einfach zu schön, um gleich wieder weiterzuziehen.
Was die ausschlaggebenden Punkte für mich waren, länger zu bleiben, möchte ich euch jetzt berichten.
Was bringt mir Arbeiten im Coworking Space?
Manchmal bzw. in diesem Jahr sehr viel öfter brauche ich vom fast ständigen Reisen eine kleine Auszeit. Ich weiß, bei vielen ist es andersherum, aber wer ebenfalls schon länger unterwegs ist, wird verstehen, dass es manchmal gut tut, nicht ständig neue Eindrücke zu sammeln und jeden Tag nach geeigneten Plätzen zum Arbeiten, Schlafen, Duschen usw. zu suchen. Manchmal nehme ich mir dann irgendwo auf dem Land ein kleines Zimmer oder eine Ferienwohnung, genieße die Ruhe, die vorhandene Infrastruktur und die Möglichkeit, in der gleichen Zeit mehr zu schaffen. Mehr zu schaffen, weil ich mir keine Gedanken machen muss, wo ich schlafen werde, wo ich mich duschen kann, wie der Internetempfang ist und eben auch keine Zeit für die Suche nach all dem aufbringen muss. Ressourcen für andere Dinge schonen, nenne ich das 😉
Coworking Spaces auf dem Land sind da für mich absolut ideal, weil ich meistens mein Auto in der Nähe oder direkt dort mit abstellen kann, eine Dusche hat sich bisher auch immer direkt in der Nähe gefunden und ums Internet muss ich mir auch keine Gedanken machen.
2017 war ich auf meiner Tour durch die Balkanstaaten für eine Woche in Serbien im „Mokrin House“. Dort hatte ich alles, was ich brauchte: Stellplatz, Außendusche bzw. Naturpool, einen schicken Coworking Space, konnte selbst kochen oder mich bekochen lassen und es waren tolle Menschen vor Ort, die mir die Umgebung zeigten und mich zu Ausflügen mitnahmen, auf denen ich unter anderem bei einer sympathischen alten Dame die Käseherstellung beobachten und das Ergebnis verkosten durfte.
Nun aber zurück zum Thema:
Mir bringt das Arbeiten im Coworking Space vor allem Ruhe im Alltag, Durchatmen vom Reisen und eine gewisse Struktur. Und einen vernünftigen Arbeitsplatz, da meine Sitz-Tisch-Kombination mal für ein Frühstück oder Ähnliches ausreicht, aber ansonsten ergonomisch eher was für die Tonne ist. Klar, bei entsprechendem Wetter arbeite ich oft auch draußen im Stehen an meinem flexiblen Tisch, allerdings ist das wetterbedingt nicht immer möglich.
Jetzt komme ich aber mal zu weiteren Vorteilen, die vermutlich auf noch mehr Camper Nomads zutreffen könnten.
Motivierende Arbeitsatmosphäre
Ich empfinde es jedes Mal als äußerst motivierend, da zu arbeiten, wo auch andere fleißig am Werkeln sind. Damit meine ich natürlich keine Industriehalle oder Baustelle, sondern andere Menschen, die ebenfalls vor ihren Laptops sitzen, stundenlang darauf herumtippen und zu den so genannten „Digitalarbeitern“ gehören.
Man kommt weniger in die Versuchung zu prokrastinieren, denn so eine arbeitsame Atmosphäre ist schon irgendwie ansteckend. Gerade für jene, die allein unterwegs sind, ist die soziale Komponente auch oft wichtig.
Coworking Wittenberge
Austausch mit Anderen
In den Pausen mal am Kaffeeautomat ein Schwätzchen halten, in der gemütlichen Sitzecke (gemeinsame) Ideen spinnen oder den Besprechungsraum für spontane oder geplante Masterminds nutzen. In den meisten Coworking Spaces trifft man viele kreative Köpfe und kommt leicht ins Gespräch. Schon allein diese Art von Gesprächen, die oft eher auf einer lockeren Businessschiene oder natürlich auch privater Art sind, macht für mich einen großen Unterschied zum Arbeiten an anderen Orten, wie auf einem Campingplatz. Ich muss nicht groß erklären, warum ich so lebe und arbeite wie ich es nunmal tue, sondern fühle mich sofort verstanden.
Ist man etwas länger an einem Ort, lernt man nach und nach auch die Coworker besser kennen, weiß, was sie so arbeiten und hin und wieder ergeben sich sogar gemeinsame Projekte.
Abwechslungsreiches Mobiliar
Und weil ich eben schon die gemütliche Sitzecke angesprochen habe: In den allermeisten Coworking Spaces findet man – im Gegensatz zu den traditionellen Büros – vielfältige Möglichkeiten, um im Sitzen oder Stehen zu arbeiten, sich auf der Couch oder im Sitzsack auszuruhen oder gemeinsam eine Runde zu kickern.
Diese Abwechslung schätze ich sehr, da ich oft auch stundenlang vorm Notebook hänge und dabei sehr gern öfter mal eine andere Haltung bevorzuge.
Coworking Space Wittenberge Leseecke
Meetingräume
Falls man mal einen ruhigen Besprechungsraum sucht, weil man sich mit Kunden eventuell nicht im Café über sensible Geschäftsvorgänge unterhalten möchte oder für mehrere Leute einen Raum für eine Präsentation oder einen Workshop benötigt, eignen sich hier Coworking Spaces ebenfalls sehr gut. Das ist dann oft aber auch abhängig davon, ob man nur Tagesgast ist oder einen festen Schreibtisch gebucht hat.
Veranstaltungen
In vielen Coworking Spaces finden auch Veranstaltungen verschiedenster Art statt: Workshops, Netzwerkveranstaltungen, spezielle Startup-Events und so weiter. Diese dienen einerseits der Weiterbildung, andererseits natürlich dem weiteren Vernetzen untereinander.
Drucker und Kopierer
Ich habe in den letzten Monaten zwar nichts mehr ausgedruckt oder kopiert, aber für manche kann dies wirklich sehr hilfreich sein. Klar, in jeder Stadt gibt es auch Copy Shops, aber wenn man ohnehin gerade da ist, kann man auch diese Infrastruktur nutzen.
Post- und Lieferadresse
Apropos Infrastruktur, einige Coworking Spaces bieten auch die Möglichkeit, seine Post dorthin versenden zu lassen. Das ist aber vor allem für jene sinnvoll, die sich dort über einen längeren Zeitraum eingemietet haben. Für uns Camper st es jedoch auch praktisch, die Adresse einer solchen Location als Lieferadresse zu nutzen, falls man mal wieder nicht weiß, wohin man seine Bestellung liefern lassen kann.
Welche weiteren Vorteile siehst du oder hast du bereits persönlich erlebt?
Und was ist mit Nachteilen? Die gibt es sicher auch. Dazu gibt es dann demnächst eine Folge 🙂
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Samson Meteor USB Podcast Mikrofon*
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Herzlichen Dank, lieber Manu, für deinen Support! <3
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Anja: VANekdoten | Instagram | Facebook
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