Camper Nomads Portraits | Katharina Walter

Camper Nomads Portraits | Katharina Walter

Salut.

Ich bin Katharina. Mir fällt es immer schwer, mich in meinen Rollen vorzustellen, so sehr wurde ich im Laufe der letzten Jahre zum Freigeist und Querdenker. Weg von allen Rollen, Fassaden und Masken, einfach nur ich selbst – und das zu beschreiben, ist echt schwierig.
Aber um Dir ein Bild von mir und meiner Arbeit machen zu können, ist es vielleicht hilfreich, einfach einige Eckdaten zu teilen. Here we go:

Ich bin Katharina, Mutter dreier frei lernender und lebender junger Menschen, ursprünglich Lehrerin für Englisch und Französisch und mittlerweile seit zwei Jahren Bloggerin, Autorin, Kongressveranstalterin, YouTuberin, kurzum: digitale Nomadin, die mit ihren drei Kids dauerhaft um die Welt tourt und ab und an in Deutschland Halt macht, damit die Kinder ihren Papa besuchen können, von dem ich getrennt lebe.

 

Wie es dazu kam, zu gehen

Ich war schon immer nicht gerne sesshaft, zog häufig um, reiste mit Leidenschaft und viel, aber bedingt durch den Beruf dann nur noch in den Schulferien, was mir nicht nur Dauerkopfschmerzen bescherte, sondern auch einen ganz deutlich spürbaren Sog, der immer

© Katharina Walter

deutlicher wurde. Anfangs habe ich ihn ignoriert, denn wer alles hat was, man sich wünschen kann, nebst sicherem Job und Haus und Autos und und und, der lässt doch nicht einfach alles für ein total unsicheres, spontanes Leben auf der Straße sausen. Oder doch?
Als ich Mutter wurde, änderte sich alles. Viele Lebenseinstellungen, Wertvorstellungen und der Sinn des Lebens wurden zum Thema und ich lernte mich selbst überhaupt erst kennen.

Das bedeutet in Kurzform, dass ich endlich erkannte, dass mein Herz der einzige Kompass für mich sein darf und ich immer dem folgen möchte, was sich richtig anfühlt, was mich glücklich macht und worin ich meine Wahrheit spüre. Hört sich erstmal spirituell an, heißt aber schlichtweg nur, dass ich gelernt habe, dass nicht ein volles Bankkonto, erfüllte Erwartungen anderer oder der am sorgfältigsten gemähte englische Rasen Auslöser meiner Glücksmomente waren, sondern vielmehr das Abenteuer Leben selbst, die Neugierde, das Ungewisse, die nicht absehbaren und unvorhersehbar schönen Momente, die im Alltag und dem täglichen Hamsterrad so selten geworden waren.

Mein Verstand wurde also Werkzeug, mein Herz – somit das, was ich liebe zu tun – wurde entscheidend und ich beschloss, in unseren LKW (eine alte Mercedes Benz Feuerwehr Bj. 66) zu ziehen und ein komplett neues, minimalistisches und befreites Leben zu führen, wie es mir in meinen kühnsten Träumen immer als „wundervoll, aber doch unmöglich“ erschienen war.

Ich ließ los, ließ mich ein, ließ Neues zu und erkannte mich immer mehr selbst auf dieser Reise, die ich zwar im Außen antrat, die mich aber ganz weit in mein Innerstes führte.

 

Unser Hier und Jetzt

Wir leben also heute zu viert auf 12 qm, ich habe meine Rollen abgelegt, mich von den Erwartungen anderer und dem vielen Müssen losgesagt und bin jetzt einfach nur noch Mensch – in Frieden mit mir und dem, was ich tue und freue mich, drei jungen Menschen diese Haltung mit auf ihren Weg geben zu dürfen, wohin auch immer er sie führen wird.
Bestimmt fragt Ihr Euch: Wie viele Stunden hat ihr Tag?
Manchmal frage ich mich das selbst und natürlich ist es mega herausfordernd, alles zu stemmen, was als Mutter, selbstständige Unternehmerin, LKW-Fahrerin und dergleichen mehr auf einen zukommt und dabei den Bedürfnissen aller möglichst gerecht zu werden.
Wir leben einfach. Ich habe großes Vertrauen in das Leben gewinnen dürfen und der Sprung ins kalte, unbekannte Wasser mit allem, was er an „Wundern“ in mein Leben gebracht hat, ist Beweis genug dafür, dass Freiheit keine Floskel bleiben muss, sondern erlebt werden kann. Gemeinsam mit den drei wichtigsten Menschen in meinem Leben tue ich, was ich liebe, gebe, was ich geben kann und möchte. Und je mehr ich dabei genau das tue, was sich für mich gut anfühlt, umso selbstverständlicher fließt das Geld, das wir zum Leben brauchen, auch zurück. Was für mich nach „abgehoben spirituellem Gerede“ klang, wurde zur simplen Wahrheit meines Lebens. Die Fülle ist da, wir müssen nur mit Begeisterung und Vertrauen in unsere eigene Verantwortung und unsere Fähigkeiten genau das in die Welt tragen, was wir von Herzen geben können.
Diese Gewissheit, die Freude in jedem Tag on the road und die Dankbarkeit für all die Herausforderungen, an denen ich wachsen darf und die Möglichkeit, jeden Tag Entscheidungen neu zu treffen und jeden Weg einschlagen zu können, der sich gerade gut anfühlt, ist meine persönliche Freiheit.

 

Wer suchet, der findet nicht – „es“ findet uns.

Ich wusste also mit der Geburt meines ältesten Sohnes, dass ich nicht mehr in das System zurückgehen könnte. Auf der Suche nach Alternativen fand ich zunächst nichts, wie das oft so ist. Zu mir kam dann damals „per Zufall“ ein YouTube-Video von Ka Sundance, das mich aufhorchen ließ, mich neugierig machte und dessen Business School ich dann besuchte. Das war der alles entscheidende Schritt auf mich selbst zu, das JA zu mir. Ich wollte diese innere Stimme nicht länger überhören, ich wollte Farbe bekennen und tun, was ich fühlte und das wider aller Vernunft und aller Stimmen von außen, die natürlich laut wurden.

Von da an rollte der Stein. 2015 im Herbst startete ich den Blog meingeliebteskind und den dazugehörigen YouTube-Kanal, dann kam Instagram ins Spiel und im Januar beschloss ich, den ersten Kongress zu machen (Beziehung statt Erziehung), den ich im Mai 2016 veranstaltete und der mit 8500 Teilnehmern ein mega Erfolg war. Im Sommer meldete ich die Kids und mich aus Deutschland ab und seither leben wir im LKW.

Wir bereisen seither ganz Europa, Marokko, Thailand, Malaysia (das allerdings nicht im LKW) und jeder Tag ist ein neues Geschenk. Ich habe diesen Schritt nicht eine Sekunde bereut.

© Katharina Walter

Es folgte ein weiterer Kongress (Kinder sind Frieden), der als Symposium zusätzlich live in Berlin stattfand, ich entwickelte aus den Bedürfnissen meiner Community Kurse und mein Business anhand dessen immer weiter.
Die Ideen gehen mir gefühlt nie aus, die Zeit alles umzusetzen leider schon. Herausfordernd ist definitiv der Zeitfaktor, wenn man mit drei Kindern alleine reist und arbeitet, aber auch das Netz.
Ich habe einen super Vertrag (Vodafone Black Business), der mir unbeschränktes Datenvolumen in Europa, den USA, Kanada und der Schweiz beschert und den ich echt großartig finde. Aber an so manchem Fleckchen Erde nutzt der beste Vertrag einfach nichts, wenn es keine Netzabdeckung gibt.

Ich habe gelernt, dann einfach Dinge zu tun, die „offline“ getan werden wollen und auch mal eine online-Pause einzulegen, ohne mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich nehme mir dann Zeit für mich, die Kids und habe begonnen, mich besser zu „timen“ und wichtige Dinge bei stabilem Netz einfach schon vorzubereiten, damit ich in „Notsituationen“ safe bin. Coachings und Begleitungen sind natürlich nur möglich, wenn ich sicher absehen kann, dass das Netz steht. Soviel Flexibilität gönne ich mir aber und setze mich nicht unter mehr Druck als nötig und meine Klienten sind bisher damit absolut d’accord.

 

Organisation ist alles

Ich arbeite also aufgrund der Familiensituation immer abends, wenn die Kinder im Bett liegen und meist drei bis vier Stunden, bis mir die Augen zufallen. Coachings gebe ich auch teilweise tagsüber wenn die drei bei ihrem Papa in Deutschland zu Besuch sind oder die Großen den Junior mal auf den Spielplatz mitnehmen. Niemand nimmt es mir zudem krumm, wenn ich zwischendurch mal aus dem Fenster schauen oder ein aufgeschlagenes Knie verarzten muss. Das ist mein Leben. Authentizität ist mir das Wichtigste und wer mich „bucht“, der weiß, wie ich lebe und arbeite. Die größte Herausforderung ist also für mich weniger das Arbeiten im Auto als vielmehr die „Orga der Kinder“, wenn ich mal tagsüber Zeit brauche oder mir nehmen möchte. Je älter die Kinder werden, umso leichter wird das aber und wir sind ein gutes Team, das sich ja schon seit 2 Jahren bewährt hat.

 

Meine 3 Tipps für jeden, der sich auf einen ähnlichen Weg machen und von unterwegs arbeiten möchte, sind:

Genieß das Leben und hab immer Spaß an dem, was Du da tust. Zwing Dich nicht zum Reisen, nur weil es „in“ oder „cool“ ist, denn Deinen Rucksack nimmst Du immer mit. Fühle, dass das Unterwegssein Deins ist und dann tu’s. Herausforderungen gibt es immer und überall, egal, ob auf der Straße oder im Büro. Wer gerne reist und Bock auf ein kunterbuntes Leben mit allen Aufs und Abs hat, der sollte einfach springen. Der erste Schritt ist der schwerste, danach läuft es einfach – wenn man wirklich tut, was man liebt!

Lass immer mal Fünf gerade sein und mach Dir nicht ins Hemd, wenn mal eine E-Mail nicht rausgehen oder ein Artikel nicht veröffentlicht werden kann, weil das Netz nicht steht oder das Coaching ausfallen muss, weil da ein Funkloch ist. Das ist das Leben, ganz pur, ganz echt und es kommt immer so, wie es soll. Lerne, anzunehmen und das Beste aus jeder Situation zu machen. Es bedeutet ein unglaubliches Stück Freiheit, wenn man das Leben anzunehmen lernt, wie es eben kommt.

Vernetze Dich. Triff Dich mit anderen, die so unterwegs sind und hab Spaß am gemeinsamen Austausch, Wirken und Wachsen. Es ist unglaublich inspirierend, auf andere digitalen Nomaden zu treffen und sich zu verbinden. Wer mit Kindern startet, wird das umso mehr zu schätzen wissen, da immer dann, wenn mehrere Familien aufeinandertreffen, auch die Eltern entlastetet sind und das Arbeiten leichter fällt.

Namasté und schau gern mal auf meinem Blog vorbei: meingeliebteskind

Katharina

 

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2 Antworten

  1. Jetzt bin ich baff … Hallo, Katharina. Ich habe dich „einfach mal gesucht“ und tatsächlich gefunden. Ich bin Ute Kehm geb. Appel und arbeite im Sekretariat der Gesamtschule Gedern. Ich hoffe, du erinnerst dich noch an mich. Deine Hochzeit war ein schönes Fest und ich glaube, dass wir uns dabei das letzte Mal gesehen haben. Wahnsinn, was du für einen Weg seitdem gegangen bist und gehst – SPANNEND. Weiterhin viel Freude und gutes Gelingen dabei! Eine ganz profane Frage: Ich habe dienstliche Post von der Bezügestelle für dich mit einer Adresse in Irland – hast du vielleicht eine Adresse in Deutschland, an die ich den Brief senden kann? Danke für deine Rückmeldung. Gaaanz liebe Grüße aus Gedern von Ute 🙂

    1. Liebe Ute, sei so lieb und schreib mir eine persönliche Mail (damit ich deine Adresse habe) und dann lasse ich dir gerne meine Adresse für postalischen Kontakt in D zukommen. Die teile ich nicht öffentlich hier. Schön von dir zu hören und natürlich erinnere ich mich an Dich und freue mich, dass Du mich hier ‘gefunden’ hast. Auch dieser Post ist bereits vier Jahre her. Meine Email: contact@celebrate-being.com

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